2 Promotionsstipendien im GK "Interdisziplinäre Umweltgeschichte" (Univ. Göttingen)

2 Promotionsstipendien im GK "Interdisziplinäre Umweltgeschichte" (Univ. Göttingen)

Institution
Georg-August-Universität
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.01.2008 -
Von
Graduiertenkolleg "Interdisziplinäre Umweltgeschichte - Naturale Umwelt und gesellschaftliches Handeln in Mitteleuropa"

Am DFG-Graduiertenkolleg (GRK 1024)
'Interdisziplinäre Umweltgeschichte -
Naturale Umwelt und gesellschaftliches Handeln in Mitteleuropa'

Sind zum 01.01.2008 Stipendien für zwei Doktorandinnen/Doktoranden (Projekt A1 und A2) zu vergeben.

Graduiertenkollegs stellen überdurchschnittlich qualifizierten Graduierten Stipendien für Dissertationsvorhaben zur Verfügung. Im Mittelpunkt des GRK 1024 steht die Analyse der Zusammenhänge menschlicher Gemeinschaften und ihrer Umwelt in historischer Zeit sowie der Gefährdungen dieses empfindlichen Verhältnisses, welche die menschlichen Lebenswelten beeinträchtigen können. Es sollen die Wahrnehmungsweisen, mit denen die Menschen ihrer natürlichen Umwelt entgegen traten, untersucht und die je zeitgebundenen normativen Vorgaben des umweltbezogenen Handelns dargestellt und analysiert werden, auch um Perspektiven für ein besseren Verständnis der Bedingtheit heutiger Umwelt- und Naturkonzeptionen zu gewinnen.
Ausführliche Informationen über das GK, den Trägerkreis, Einzelprojekte, Studienprogramm und DFG-Förderumfänge unter http://www.anthro.uni-goettingen.de/gk/

Im Projektbereich A (Mittelalter) werden materielle wie kulturelle Aspekte der naturalen Umwelt einer Region rekonstruiert und die Rezeption der Umweltbedingungen erforscht. Hierbei werden archäologische und historische Quellen und Methoden interdisziplinär bearbeitet und ausgewertet (physische Geographie, Archäobotanik, Übergangszonen von "incultus" zu "cultus", Versprachlichung der natürlichen Umwelterfahrungen und -wahrnehmungen).

Das Projekt A 1 "Die Wahrnehmung der botanischen und zoologischen Umwelt in den Schriftquellen" soll sich mit der Versprachlichung von Phänomenen der Umweltnutzung im Umfeld von Siedlungen beschäftigen. Das Projekt befaßt sich mit der Wahrnehmung der natürlichen und kultivierten Umwelt durch die Menschen des Mittelalters, ihrer Aneignung in der sprachlichen Benennung und mit dem Prozeß der "Anthropologisierung" des Raumes. Das Projekt ist an der Schnittstelle zwischen historischer Anthropologie, Mentalitätengeschichte, Umweltgeschichte, Kognitionswissenschaften und Sprachwissenschaften angesiedelt.

Im Projekt A 2 sollen Subsistenzstrategien frühgeschichtlicher Gemeinschaften auf der Grundlage von archäologischen, archäobotanischen, archäozoologischen sowie historischen Quellen auf der Mikroebene untersucht werden. Auf der Ebene einzelner, in unterschiedlichen Naturräumen gelegener Siedlungen sollen ausgehend vom Nahrungsbedarf Simulationsmodelle zur Raumnutzung unter besonderer Berücksichtigung des naturräumlichen Potentials sowie des Nutzpflanzen- und Nutztierspektrums entwickelt werden.

Voraussetzung für Projekt A 1 ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Geschichte oder in einer historisch ausgerichteten einschlägigen Nachbardisziplin. Für die Projektarbeit sind gute Lateinkenntnisse erforderlich.

Voraussetzung für Projekt A 2 ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Ur- und Frühgeschichte oder in einer anderen archäologischen Disziplin. Weiter sind gute Kenntnisse in der siedlungsarchäologischen Forschung erforderlich; Kenntnisse in Archäobotanik und Archäozoologie wären sehr förderlich.

Das Bewerbungsalter sollte i.d.R. 28 Jahre nicht überschreiten. Die Bereitschaft zur intensiven Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Forschungsverbund wird vorausgesetzt.

Die Universität Göttingen strebt an, den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Ausländische Bewerbungen sind ausdrücklich erwünscht.

Für die StipendiatInnen besteht Residenzpflicht in Göttingen.

Richten Sie ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnis des Hochschulabschlusses, Empfehlungsschreiben) ab sofort an den Sprecher des Kollegs und fügen Sie ein bis zu dreiseitiges Forschungsexposée zum gewählten oder vorgeschlagenen Dissertationsthema und eine bis zu zweiseitige Stellungnahme über Leben und Arbeiten im Graduiertenkolleg bei.
Für das Forschungsexposée ist eine vorherige Kontaktaufnahme mit der Projektleiterin/dem Projektleiter zu empfehlen.

Sprecher des Graduiertenkollegs 1024:
Prof. Dr. Bernd Herrmann
Historische Anthropologie und Humanökologie
Graduiertenkolleg Interdisziplinäre Umweltgeschichte
Georg-August-Universität
Bürgerstr. 50
37073 Göttingen

Betreuerin des Projektes A1:
Prof. Dr. Hedwig Röckelein
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Platz der Göttinger Sieben 5
D - 37073 Göttingen
Tel.: (++49) 0551/39-4669
Fax: (++49) 0551/39-4631
E-Mail: hroecke@gwdg.de

Betreuer des Projektes A2:
Prof. Dr. Karl-Heinz Willroth
Georg-August-Universität Göttingen.
Seminar für Ur- und Frühgeschichte
Nikolausberger Weg 15
37073 Göttingen
Tel.: (++49) 0551/39-5081; Sekretariat :(++49) 0551/39-5082
Fax: (++49) 0551/39-6459
E-Mai: kwillro@uni-goettingen.de